Schwerhörigenseelsorge

Schwerhörigenseelsorge ermuntert, begleitet und berät

"Ich verstehe Sie nicht. Ich bin schwerhörig.“ Wer sich traut, diese Sätze auszusprechen, ist auf gutem Weg. „Können wir gemeinsam eine Situation schaffen, in der ich Sie verstehen kann?“ Wer sich auch noch diesen Satz zu sagen traut, hat das Ziel fast erreicht.

Schwerhörigenseelsorge ermuntert schwerhörige Menschen, selbstbewusst und offen mit ihrer Einschränkung umzugehen. Sie stärkt sie in dem Wissen, dass sie als Geschöpfe Gottes in ihrer Einschränkung nicht nur vollständig angenommen, sondern auch als Bereicherung angesehen werden.

Sie begleitet und berät Angehörige von Schwerhörigen. Sie schafft in einer Kirche des gesprochenen Wortes die Möglichkeit, dieses Wort für Schwerhörige adäquat „auszusprechen“ und bedient sich dazu bei Gottesdiensten, in Andachten und in der Seelsorge auch nonverbaler, digitaler Kommunikationsformen.

Schwerhörigenseelsorge trägt mit Vorträgen im kirchlichen und außerkirchlichen Kontext dazu bei, dass das Thema Schwerhörigkeit in Kirche und Gesellschaft vernetzt wahrgenommen wird.

Regelmäßig unregelmäßig: Ermunterungstexte

Beate Gärtner schreibt als Beauftragte für Schwerhörigenseelsorge regelmäßig unregelmäßig Ermunterungstexte. Einige dieser Texte werden auf dieser Seite veröffentlicht; in der Spalte rechts finden Sie den Link zum Download.

Alle Ermunterungstexte werden über einen dafür eingerichteten Verteiler verbreitet. Wer in diesen Verteiler aufgenommen werden möchte, schreibe eine kurze Mail an Beate.Gaertner@evlka.de.

Ungeduld

Foto: Beate Gärtner

Ich bin ungeduldig. 

Bei uns vorm Badezimmerfenster hängt ein Meisenkasten. Anfang April fand sich dort ein Meisenpärchen ein. Das Männchen zeigte dem Weibchen den Kasten, und es fütterte das Weibchen wieder und wieder. Dabei schlugen die beiden umeinander tanzend und werbend mit den Flügeln. 

Dann begann der Nestbau: Zweige und Moos und Federn und Gras wurden durch das kleine Loch in den Meisenkasten transportiert und dort abgelegt. Dazu flogen die Meisen aus dem Loch und in das Loch und aus dem Loch und in das Loch … und dann geschah nichts mehr. Oder besser gesagt: Dann habe ich nichts mehr gesehen. Einen Tag lang, zwei Tage lang … die Meisen blieben verschwunden. 

Hatten sie das Nest verlassen? War es zu kalt gewesen? Hatte der Wind die Eier zerstört? 

Ich bin ungeduldig. Ich konnte nicht mehr abwarten. Und so schlich ich mich zu dem Meisenkasten, um vorsichtig durch das Loch zu spähen. Ich sah nichts. Alles dunkel. 

Aber dann hörte ich das aufgeregte Schlagen von Flügeln. Tatsächlich – ich hörte das! Es war das Weibchen, das sein Nest und sein Gelege verteidigte. Das hörte ich! Also schnell weg vom Nest! Die Meisen sind ja noch da. Und sie brüten offensichtlich. 

Aber ich kenne mich. Ich bin ungeduldig. Ich sehe mich schon das nächste Mal zum Meisenkasten schleichen … vielleicht höre ich dann das Fiepen der jungen Nestlinge. :-)

Pastorin Beate Gärtner, Zentrum für Seelsorge und Beratung
Beauftragte für Schwerhörigenseelsorge der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

Ihre Ansprechpartnerin

Pastorin Beate Gärtner
Tel.: 0170 6709550

Landeskirchliche Beauftragte für Schwerhörigenseelsorge